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fair trade und Gerechtigkeit

November 26, 2010

Gereichtigkeit: moralisches und juristisches Prinzip, das die Forderung der Volksmassen nach grundsätzlich gleichen sozialen Bedingungen und Möglichkeiten für die Entwicklung der Persönlichkeit und für die schöpferische Betätigung in einer Gemeinschaft von Gleichberechtigten und Gleichverpflichteten zum Ausdruck bringt. […]“

Dieses Zitat s…tammt aus „Meyers Neues Lexikon Ausgabe 1973“

Warum ich das so gerne anführe ist der Grund, dass hier die Indiviualität hochgehalten wird, die man in heutigen Gerechtigkeitsdefinitionen oft vergeblich sucht. Ausgang ist eine Gleichheit für alle Menschen, dass jeder sich individuell auf seine Art und Weise entwickeln kann.

Wie ist das heute?

Kein Geld – keine Entwicklung. Leider is das nicht nur in der Wirtschaft so, sondern auch im Leben der Menschen.

Also, kann ich, etwas dafür tun? Ich selbst? geht das?

Ja, definitiv.

Einerseits muss ich dran festhalten diese Strukturen die hier herrschen und vom Geld geregelt sind zu brechen, das ist klar. aber auf der anderen Seite, da gibt es noch das Leben, das ich führe. Ich esse, ich trinke, ich trage Kleidung, ich hab Bedarfsgüter, die nur meiner Individualität entsprechen. Letzteres kann allerdings auch genau ersteres erreichen.

Nächste Überlegung, bevor ich weiter darauf eingehe:

Ich bekomme einen Lohn, der Lohn fällt nicht danach aus, wie gut ich arbeite, sondern danach, wie viel mein Chef einkassiert, und wieviel es auf dem Markt einbringt. den Faktor Chef werden wir nie ändern können, außer, wenn wir mit ihm reden, wobei da eine Kündigung anflattern könnte, man weiss ja nie.

Diese beiden Dinge zusammengeführt.

Ich kann mich persönlich entfalten, wenn ich eine Arbeit habe, die auf dem Markt viel einbringt, und mein Chef immer noch genug für mich übrig hat, und ich verdammt billig einkaufe, damit ich mir (genügend) Güter zur „Entfaltung“ erwerben kann.

Das wäre eine mir persönlich gerechte Gerechtigkeit.

Reicht das? ich denke uns reicht das nicht.

Da wir nicht nur nach uns selbst schauen, sondern auch nach anderen, sollten wir dieses System so schnell wie möglich vergessen.

Viele denken die Politik würde alles regeln und der Staat würde alles machen. Ja das könnte er auch, aber er will nciht, oder macht es falsch.

Was kann ich noch tun, außer wählen? Ganz einfach: ich kann kaufen!

Die Logik ist recht simpel: Ich bezahle „viel“ für ein Produkt, der Arbeiter bekommt viel, und kann sich auchmehr leisten und muss nicht in Armut leben.

So dann kommt wieder der Faktor Chef, wir sollten also die Betriebe meiden, bei denen wir wissen: Nein du Lackaffe, so nicht.

Sprich Adidas, Nike, H&M, Shell, Kraft, Schlecker, Kik, ach die Liste is nahezu unendlich. Jedenfalls weg von „Geiz ist Geil“.

und genau dafür gibt es Fairtrade.

Das Prinzip muss ich glaub nciht weiter erläutern, dürfte jedem bekannt sein.

Und ich? Ich habe somit riesige Macht, den Markt zu verändern, wirklich eine richtig riesige Macht, das ist nur vielen gar nciht bewusst.

Was habe ich noch? kein Geld mehr.

Muss ich einen Mittelweg gehen?

Nun ein T-Shirt kann schonmal 30 Euro kosten, wenn es Fairtrade ist. Kann allerdings auch ein Adidas T-Shirt locker überbieten 😉

Muss ich jetz meine Persönlichkeit einschränken um anderen Gutes zu tun?

Wie wär’s mit ein paar Bier und Kippen weniger? Oder ist das grundlegend wichtig für die Entfaltung der Persönlichkeit?

Irgendwo gibt es einen Punkt, an dem man sich eben keinen Neuen Monitor leisten kann, oder an dem der Abend im Penthouse nunmal nicht stattfinden kann.

Das schränkt mich in der Tat ein. Aber das is dann das andere Problem mit der Bezahlung und unserer Verteilung des Reichtums, die wir wiederrum nicht mit diesen Dingen beeinflussen können – leider. Aber ich kann genauso schlecht sagen: Ich hab kein Geld für so etwas, sollen das doch die machen, die welches haben.Damit würde ich meiner persönlichen Entfaltung definitiv nichts Gutes tun. Denn ich würde mich nur betrügen.

please criticize 😉

(Von Felix aus Esslingen)