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Werkrealschulen verhindern Abseits-Stelllung nicht

November 18, 2010

Steffi Albicker
Seit diesem Schuljahr gibt es im Land Baden Württemberg neben den bereits bestehenden Schularten (Gymnasium, Realschule und Hauptschule) eine neue Schulart, die Werkrealschule. Auf diesen Schulen ist der Regelabschluss die mittlere Reife, die nach der 10. Klasse erreicht ist. Nach der 9. Klasse ist es aber auch möglich den Hauptschulabschluss zu bekommen. Somit soll den Hauptschülern, die es momentan auf dem Arbeitsmarkt sehr schwer haben, ermöglicht werden, jederzeit die Chance zu haben, die mittlere Reife zu bekommen und somit bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Das klingt soweit nicht schlecht. Tatsache ist jedoch, dass die mittlere Reife, die auf einer Werkrealschule erworben wird, auf dem freien Arbeitsmarkt keinesfalls gleichzusetzen ist mit dem Abschluss einer Realschule. Die neuen Werkrealschulen arbeiten eng zusammen mit den Berufsfachschulen und die Schüler haben zwei mal die Woche Unterricht in den Berufsfachschulen. Sie können zwischen den Profilfächern Natur und Technik“, „Wirtschaft und Informationstechnik“ und „Gesundheit und Soziales“ wählen, die aber auf den aktuellen Bildungsplan nicht abgestimmt sind und größtenteils das unterrichten, was die SchülerInnen in dem Fächerverbund Wirtschaft-Arbeit-Gesellschaft schon gelernt haben. Dazu kommt, dass für die SchülerInnen, die nur bis zur 9. Klasse auf den Hauptschulen bleiben und somit den Hauptschulabschluss haben, die Chance auf eine gute Ausbildung verschwindend gering ist.
Bildungsstreik
Das heißt: Die wenigsten SchülerInnen können davon profitieren und das Land Baden Württemberg schiebt die SchülerInnen mit dem Hauptschulabschluss wieder ein Stückchen ins Abseits.
Deshalb fordert DIE LINKE die Abschaffung des dreigliedrigen Schulsystems, die Abschaffung des Hauptschulabschlusses und die Einführung von gemeinsamen Lernen bis zur 10. Klasse. Dort wird jede Schülerin und jeder Schüler nach den individuellen Fähigkeiten gefördert und die Chancen sind für alle SchüleerInnen gleich. (Steffi Albicker, Wahlkampfteam Ronny Schmidt/Utz Mörbe)